Großübung im Lausitz Klinikum Forst
Artikel vom 31. Oktober 2025
Feuerwehren, Rettungsdienst und Krankenhauspersonal auf die Probe gestellt: Am Donnerstag, dem 30. Oktober 2025, heulten gegen 17:32 Uhr in der gesamten Stadt Forst (Lausitz) die Sirenen:
Die Brandmeldeanlage des Lausitz Klinikums Forst hatte Alarm ausgelöst – mit dem Einsatzstichwort Brandeinsatz – Brandmeldeanlage.
Was zu diesem Zeitpunkt niemand der alarmierten Einsatzkräfte wusste: Es handelte sich um eine scharf alarmierte, geplante Einsatzübung, bei der die Alarmierung vollautomatisch bei der Leitstelle Cottbus einging.
Damit wurde die gesamte Alarm- und Meldekette real getestet – vom technischen Auslöser bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte am Einsatzort.
Bereits wenige Minuten nach der ersten Alarmierung, um 17:38 Uhr, wurde das Einsatzstichwort auf Brandeinsatz B – Gebäude groß erhöht.
Dies führte zur Alarmierung aller elf Ortswehren der Stadt Forst (Lausitz).
Die Feuerwehren rückten mit zahlreichen Fahrzeugen in Richtung Krankenhaus aus, um den gemeldeten Brand zu bekämpfen und Menschenleben zu retten.
Das Szenario: Brand auf Station – Rauchentwicklung, viele Betroffene
Die Übung spielte sich auf einer Station der Tagespflege im Lausitz Klinikum ab.
Ein Kurzschluss an einem Tellerwärmer hatte – laut Übungsdrehbuch – ein Feuer in einer Teeküche ausgelöst, das zu einer massiven Rauchentwicklung führte.
Die Brandmeldeanlage detektierte den Rauch und löste automatisch aus.
Ein Haustechniker bestätigte telefonisch bei der Leitstelle eine sichtbare Rauchentwicklung, woraufhin die Leitstelle die Alarmstufe auf "B:Gebäude groß" anhob.
Durch die automatische Schließung der Brandschutztüren konnte sich der Rauch nicht weiter im Gebäude ausbreiten, dennoch waren noch 19 Personen in der betroffenen Station. Zwei Pflegekräfte und 17 Patienten – fünf davon als verletzt angenommen.
Damit war klar: Die Übung würde nicht nur das taktische Vorgehen bei einem Gebäudebrand, sondern auch die Menschenrettung und medizinische Versorgung in besonderem Umfang fordern.
Menschenrettung unter Atemschutz – Teamarbeit auf höchstem Niveau
Nach dem Eintreffen der ersten Kräfte wurde sofort die Lage erkundet, ein erster Löschangriff unter Atemschutz vorbereitet und gleichzeitig mit der Evakuierung der Station begonnen.
Da es sich um einen Pflegebereich handelte, musste davon ausgegangen werden, dass die Personen gehbehindert oder bettlägerig waren.
Dies stellte eine erhebliche körperliche und organisatorische Herausforderung dar, da jede Person unter Atemschutz aus dem verrauchten Bereich gebracht und in sichere, rauchfreie Zonen des Klinikums verbracht werden musste.
Dabei zeigte sich die hervorragende Abstimmung der eingesetzten Trupps:
Während ein Teil die Brandbekämpfung übernahm, konzentrierten sich weitere Kräfte auf die Menschenrettung.
Die Koordination übernahm der Einsatzleiter Martin Kling, der die Lage laufend bewertete und die nachrückenden Kräfte gezielt einsetzte.
Rettungsdienstliche Koordination – SEG, ORGL und Leitender Notarzt im Einsatz
Im nicht betroffenen Gebäudeteil übernahm die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Sanität aus Forst (Lausitz), Spremberg und Guben die geretteten Personen.
Dort richtete der Rettungsdienst strukturierte Patientenablagen ein, wo die Betroffenen medizinisch gesichtet und kategorisiert wurden.
Die Leitung des rettungsdienstlichen Teils übernahm der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (ORGL) Alexander Garau gemeinsam mit dem Leitenden Notarzt.
Beide koordinierten die Zusammenarbeit der Sanitäter, strukturierten den Ablauf von Versorgung und Transport und organisierten die Abtransporte der simulierten Verletzten in umliegende Kliniken.
Diese enge Verzahnung von Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankenhaus war ein wesentlicher Bestandteil der Übung – und zugleich eine wertvolle Gelegenheit, die Abläufe realitätsnah zu erproben.
Reibungsloser Ablauf und starke Zusammenarbeit
Die Einsatzübung dauerte bis etwa 19:45 Uhr.
Nach Abschluss der Maßnahmen folgte der Rückbau der Einsatzmittel und eine erste gemeinsame Auswertung im Gerätehaus Mitte.
Hier trafen sich alle beteiligten Einsatzkräfte, Führungskräfte, Statisten und Verantwortlichen, um das Geschehen zu reflektieren.
Zu den Rednern gehörten Stadtwehrführer Jörg Baumgart, Einsatzleiter Martin Kling und Bürgermeisterin Simone Taubenek.
Sie lobten den hohen Ausbildungsstand der Einsatzkräfte, die professionelle Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst und Klinikpersonal sowie den gezeigten Teamgeist.
Kleine Verbesserungspunkte, die im Verlauf festgestellt wurden, sollen nun in den einzelnen Einheiten ausgewertet und künftig angepasst werden, um Abläufe weiter zu optimieren.
„Wir sind stolz auf die Kameradinnen und Kameraden der Forster Feuerwehren. Diese Übung hat erneut gezeigt, dass wir in solchen Lagen bestehen können und gut vorbereitet sind,“
sagte Robert Buder, Vorstandsvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße.
„Unser Dank gilt allen Einsatzkräften für ihre Einsatzbereitschaft, die geleistete Arbeit im Ehrenamt und den starken Zusammenhalt im gesamten Feuerwehrwesen.“
Chris Bertko
FB Berichtswesen
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