Ausbildungstag der Gefahrstoffeinheit Spree-Neiße / Cottbus am 11. Oktober 2025
Artikel vom 12. Oktober 2025
Am Samstag, den 11. Oktober 2025, traf sich die Gefahrstoffeinheit (GSE) des Landkreises Spree-Neiße / Cottbus zu einem ganztägigen Ausbildungstag in der Feuerwache 1 in Cottbus.
Damit setzt die gemeinsame Einheit aus Landkreis und kreisfreier Stadt ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort, wie sie sich bereits in der Katastrophenschutzeinheit SEG Führungsunterstützung bewährt hat. Ziel dieser Kooperation ist es, Einsatzmittel und Fachwissen zu bündeln und so im Einsatzfall noch effektiver helfen zu können.
Die Neuausrichtung der Gefahrstoffeinheit wurde seitens des Landkreises Spree-Neiße initiiert durch die stellvertretende Kreisbrandmeisterin Linda Gottschalk und den stellvertretenden Kreisbrandmeister Carsten Brudek. Grundlage für die Umsetzung ist die Katastrophenschutzverordnung Brandenburg (KatSV). Die Aufgaben der Feuerwehren sind in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen: Neben der klassischen Brandbekämpfung zählen heute technische Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen, Rettungen aus Höhen und Tiefen oder Einsätze bei Bahnunfällen zum Alltag. Hinzu kommen Szenarien mit chemischen, biologischen, radioaktiven und nuklearen Gefahrenstoffen – kurz CBRN, vormals ABC.
Rund 40 Einsatzkräfte aus Spree-Neiße und Cottbus nahmen an verschiedenen praxisnahen Stationen teil, um die vielfältigen Aufgaben der GSE kennenzulernen und die Grundlage für weitere Ausbildungsabschnitte zu legen. An einer Station wurde der Gerätewagen Gefahrgut (GWG) vorgestellt, der derzeit in Forst stationiert ist. Neben der umfangreichen Beladung wurden auch die Einsatzmöglichkeiten erläutert, etwa das sichere Umpumpen von Mineralölen oder brennbaren Flüssigkeiten nach LKW-Unfällen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Dekontamination von Personen (Dekon-P). Hier wurde eine vollständige Dekontaminationsstrecke mit Duschzelt, Warmwasser- und Beleuchtungseinrichtungen aufgebaut. Die Teilnehmer konnten dabei selbst Hand anlegen und erleben, wie aufwendig Aufbau, Betrieb und Platzbedarf einer solchen Einrichtung im Einsatzfall sind, insbesondere auf engen Verkehrsflächen wie Autobahnen.
Die Leckageabwehr an einem simulierten Güterwaggon wurde ebenfalls trainiert. Hier galt es, eine Undichtigkeit unter Verwendung von Keilen, Matten und Spanngurten zu verschließen, zunächst in normaler Schutzausrüstung, um den Schwierigkeitsgrad in einem späteren CSA-Einsatz (Chemikalienschutzanzug) besser einschätzen zu können. Dabei wurde auch auf das richtige Auffangen austretender Flüssigkeiten geachtet: Ob Säure oder Lauge, das Material des Auffangbehälters spielt eine entscheidende Rolle, um chemische Reaktionen zu vermeiden. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem CBRN-Erkundungsfahrzeug (CBRN ERKW) aus dem Landkreis OSL, mit dem unterschiedliche Messtechniken vorgestellt und praktisch erprobt wurden. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die Unterstützung aus dem Landkreis OSL.
Außerdem war der Messwagen sowie das Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Gefahrstoff der Werkfeuerwehr BASF vor Ort. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an die Werkfeuerwehr für die Bereitschaft, am Wochenende die Ausbildung zu unterstützen, inklusive Anreise. Zusätzlich stand das An- und Auskleiden der Chemikalienschutzanzüge (CSA) auf dem Programm. Dabei erhielten die Teilnehmenden ein realistisches Gefühl dafür, wie stark Sicht, Beweglichkeit und Fingerspitzengefühl in diesen Anzügen eingeschränkt sind.
Ein besonderer Dank geht an Daniel Arlt, der viel Kraft und Zeit in die Planung und Organisation dieses Ausbildungstages gesteckt hat, sowie an Linda Gottschalk, die ebenfalls intensiv in die Vorbereitungen involviert war.
Ebenso gilt ein herzliches Dankeschön der SEG-Verpflegung Cottbus, die die rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Currywurst und Steaks vom Grill versorgte – eine willkommene Stärkung nach einem intensiven Ausbildungstag. Kreisbrandmeister Stefan Grothe wollte ursprünglich nur kurz vorbeischauen, wurde dann aber quasi „festgenagelt“ von der spannenden Ausbildung und blieb kurzerhand den ganzen Tag vor Ort. Ebenfalls anwesend war Fachbereichsleiter Feuerwehr Jörg Specht aus Cottbus, der als Verantwortlicher der Feuerwehr der kreisfreien Stadt an der Veranstaltung teilnahm.
Der Ausbildungstag zeigte eindrucksvoll, wie wertvoll die enge Zusammenarbeit zwischen Landkreis und kreisfreier Stadt ist. Mit Engagement, Fachwissen und Kameradschaft wächst hier eine schlagkräftige Einheit zusammen, die für zukünftige Herausforderungen im Bereich Gefahrstoffe und CBRN-Einsatz bestens gerüstet ist.
FB Berichtswesen
Chris Bertko
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