Amt Döbern-Land probt den Ernstfall – Ausbildung zu Funk und Befehlsstelle
Artikel vom 14. September 2025
Am Samstag, den 13. September, führten die Feuerwehren des Amtes Döbern-Land eine umfangreiche Ganztagsausbildung durch. Themenschwerpunkte waren der Sprechfunkverkehr sowie das Befehlsstellenkonzept.
Ziel der Ausbildung war es zum einen, die sichere Handhabung von Funkgeräten und die Teilnahme am Funkverkehr zu festigen. Zum anderen sollte das in der Praxis sehr wichtige Befehlsstellenkonzept erprobt werden. Dieses Konzept greift insbesondere bei Unwetterlagen: Wenn in der integrierten "Leitstelle Lausitz" in Cottbus ein sehr hohes Anrufaufkommen besteht, übernehmen regionale Befehlsstellen die Einsatzdisposition.
In diesen Fällen nimmt die Leitstelle zwar weiterhin alle Notrufe entgegen und erfasst die Einsatzdaten, die eigentliche Koordination der Einsätze wird jedoch an die regionale Befehlsstelle – in diesem Fall an die Feuerwehren des Amt Döbern-Land – übergeben. Von dort aus disponiert geschultes Personal der Freiwilligen Feuerwehren die Fahrzeuge und Einsatzkräfte, um zahlreiche parallele Einsätze wie etwa bei Sturm oder Starkregen effizient zu bewältigen.
Genau dieses Szenario wurde am 13. September ab 9 Uhr im Rahmen der Ausbildung simuliert. Schon nach kurzer Zeit zeigte sich, wie wichtig solche Übungen sind: Die Teilnehmenden konnten sich mit der Technik vertraut machen, Abläufe festigen und kleinere Schwierigkeiten im Zusammenspiel zwischen Funk und Einsatzkoordination beheben.
Die Befehlstelle koordinierte Fahrzeuge aus den Ortswehren Tschernitz, Gahry, Gosda I, Gosda II, Jocksdorf, Mattendorf, Preschen, Klein-Loitz, Groß-Kölzig, Trebendorf sowie aus der Ortswehr Döbern zu fiktiven Einsatzlagen. Anhand von Kartenmaterial mussten die Einsatzstellen ermittelt und verschiedene Aufgaben bearbeitet werden.
Dazu gehörten beispielsweise Stationen wie: GAMS-Regel (Gefahrstoffeinsätze); Verkehrsunfall; Löschwasserentnahme; Kartenkunde sowie weitere praxisnahe Übungen.
Ein besonderer Schwerpunkt der Ganztagsausbildung lag auf der Informationsgewinnung mittels der neu eingeführten BOS-Pads, die durch das Land gefördert wurden. An der Übungsstation zum Thema CBRN-Gefahrstoffe (GAMS-Lage) konnten die Einsatzkräfte mit Hilfe spezieller Apps anhand der auf Warntafeln angebrachten Gefahrstoffnummern schnell ermitteln, um welchen Stoff es sich handelt. So lassen sich wichtige Eigenschaften wie Brand- oder Explosionsgefahr, das Verhalten des Stoffes in der Luft (schwerer oder leichter als Luft) oder mögliche gesundheitliche Risiken in kürzester Zeit abrufen. Damit wird die Einschätzung der Lage für die Einsatzkräfte erheblich erleichtert.
Auch bei der Station Technische Hilfeleistung – Verkehrsunfall kamen die BOS-Pads zum Einsatz. Über digitale Rettungskarten konnten die Feuerwehrleute nachvollziehen, welche Bereiche eines Fahrzeugs durch Karosserieverstärkungen geschützt sind, wo sich Gefahrenquellen wie Gasdruckdämpfer oder pyrotechnische Rückhaltesysteme befinden und an welchen Stellen hydraulisches Gerät sicher angesetzt werden kann. Gerade bei modernen Hybrid- und Elektrofahrzeugen ist zudem die Kenntnis über die Lage der Hochvoltbatterien entscheidend für ein sicheres Vorgehen.
Darüber hinaus wurde das Thema Kommunikationspläne geübt. Bei größeren Einsatzlagen mit mehreren Einsatzabschnitten ist es notwendig, die Funkkommunikation klar zu strukturieren. Mithilfe festgelegter Pläne wird geregelt, wie die einzelnen Abschnitte untereinander sowie innerhalb des jeweiligen Abschnitts zuverlässig kommunizieren können.
Bis in den Nachmittag hinein – gegen 16 Uhr – waren die Kameradinnen und Kameraden gefordert.
Der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße dankt allen Beteiligten für ihr Engagement, den Kreisausbildern für die Organisation und insbesondere den ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihre investierte Zeit. Nur durch solche gemeinsamen Übungen ist es möglich, in ernsten Lagen gut vorbereitet und effektiv handeln zu können.
FB Berichtswesen
Chris Bertko
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