125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Groß Kölzig
Artikel vom 21. September 2025
Am Samstag, den 20. September 2025, feierte die Freiwillige Feuerwehr Groß Kölzig ihr 125-jähriges Bestehen. Gleichzeitig blickte die Wehr auf 25 Jahre partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Trzebiel in Polen zurück.
Die Jubiläumsfeier wurde auf dem Gelände der Feuerwehr Groß Kölzig begangen und fand in einem festlichen Rahmen mit zahlreichen Gästen, Kameradinnen und Kameraden sowie Bürgerinnen und Bürgern statt.
Ehrengäste und Teilnehmer
Besonders groß war die Freude über die zahlreiche Teilnahme von Ehrengästen und befreundeten Organisationen. Unter den Gästen befanden sich Amtsdirektorin Manuela Mahnke, Amtswehrführer Lars Mudra, stellvertretender Kreisbrandmeister Matthias Voigt, Bürgermeister Rainer Riedel und Ehrenkreisbrandmeister Wolfhard Kätzmer. Auch der Kreisfeuerwehrverband Spree-Neiße e.V. war durch Vorstandsvorsitzenden Robert Buder vertreten. Ergänzt wurde die Festgesellschaft durch das Technische Hilfswerk Forst, die Firma Biomassehof Wonneberger GmbH sowie die Feuerwehren des Amtes Döbern-Land. Einen ganz besonderen Akzent setzten die polnischen Partner aus Trzebiel, die mit einer Delegation nach Groß Kölzig gekommen waren, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern. Die große Zahl an Gästen machte deutlich, welch hohen Stellenwert die Feuerwehr Groß Kölzig in der Region und über die Grenzen hinweg genießt.
Musikalische Eröffnung
Den Auftakt der Feierlichkeiten übernahm der Feuerwehrchor Groß Kölzig, der mit seinen Liedern eine besondere feierliche Stimmung verbreitete. Der Chor, seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Region, zeigte einmal mehr, dass Feuerwehr in Groß Kölzig nicht nur Einsatz, sondern auch gelebte Gemeinschaftskultur bedeutet.
Rückblick auf die Geschichte der Wehr
In seiner Ansprache führte Ortswehrführer Uwe Wonneberger durch die ereignisreiche Geschichte der Wehr.
Die Feuerwehr Groß Kölzig wurde im Jahr 1900 gegründet. In den Anfangsjahren standen nur einfache Mittel wie Eimer, Leitern und eine handbetriebene Spritze zur Verfügung. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich die Wehr stetig weiter – mit der Anschaffung von motorisierten Fahrzeugen, dem Bau von Gerätehäusern und der Modernisierung der Technik.
Einige prägende Stationen waren:
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2003: Bau einer neuen Fahrzeughalle – erstmals durch eine Fachfirma errichtet.
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2000er Jahre: Fahrzeugtausch mit der Feuerwehr Forst, bei dem Groß Kölzig einen Unimog 2000 erhielt.
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Fahrzeugbeschaffung: Ersatzbeschaffungen erfolgten oft mit großem Engagement und in Eigenleistung, teils sogar mit symbolischen Kaufpreisen (z. B. ein Fahrzeug der Feuerwehr Köbeln für einen Euro).
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2016: Erhalt des langersehnten Tanklöschfahrzeuges TLF 4000 aus Landesbeschaffung.
Heute besteht die Wehr aus einer schlagkräftigen Mannschaft:
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35 aktive Mitglieder (darunter 7 Frauen)
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6 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung
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8 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr
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10 Kinder in der Löschküken-Gruppe
Besonderen Wert legt die Wehr neben der Einsatzbereitschaft auf die kulturelle und soziale Rolle im Dorf. Ob Feuerwehrchor, Veranstaltungen oder Jugendarbeit – die Feuerwehr ist ein tragender Bestandteil des Gemeinschaftslebens in Groß Kölzig.
Partnerschaft mit Trzebiel (Polen)
Seit nunmehr 25 Jahren pflegt die Freiwillige Feuerwehr Groß Kölzig eine enge Partnerschaft mit der Feuerwehr im benachbarten Trzebiel. Diese Kooperation wird durch gegenseitige Besuche, gemeinsame Übungen und einen lebendigen Erfahrungsaustausch getragen.
Diese Verbindung zeigt beispielhaft, wie Feuerwehr über Grenzen hinweg Kameradschaft und Freundschaft leben kann. Beide Wehren haben voneinander gelernt und stehen sich auch in schwierigen Situationen bei.
Grußworte der Ehrengäste
Im Anschluss an die historische Rückschau durch den Ortswehrführer folgten die Grußworte der geladenen Ehrengäste, die geprägt waren von Anerkennung, Respekt und Dankbarkeit. Amtswehrführer Lars Mudra würdigte die Groß Kölziger Wehr als eine der leistungsstärksten Ortsfeuerwehren im Amt Döbern-Land. Er betonte, dass 125 Jahre Feuerwehrarbeit gleichbedeutend seien mit 125 Jahren Pflichtbewusstsein, Einsatzbereitschaft und Herzblut. Zugleich erinnerte er daran, dass sich die Aufgaben der Feuerwehr im Laufe der Zeit stark verändert haben: Stand früher vor allem der Brand im Mittelpunkt, so reicht das Einsatzspektrum heute von technischen Hilfeleistungen über Unwettereinsätze bis hin zu komplexen Gefahrenlagen. Besonders hob er die Nachwuchsarbeit und die Rolle des Feuerwehrchores hervor, der einen wertvollen kulturellen Beitrag für die Region leiste.
Auch Amtsdirektorin Manuela Mahnke fand persönliche Worte. In ihrer Ansprache führte sie die Gäste auf eine kleine Zeitreise zurück ins Jahr 1900, als die Wehr mit Eimern, Leitern und einer handbetriebenen Spritze ihren Dienst begann. Sie spannte den Bogen zu den modernen Fahrzeugen und Schutzanzügen, die heute zur Verfügung stehen, und stellte klar, dass trotz aller technischen Fortschritte eines unverändert geblieben sei: die Kameradschaft. Mit Humor, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt meisterten die Kameradinnen und Kameraden auch die schwierigsten Situationen. Mahnke dankte allen Mitgliedern der Wehr, die ihre Freizeit opfern, um das Leben anderer zu schützen, und sprach ihre große Anerkennung für diesen unermüdlichen Einsatz aus.
Bürgermeister Rainer Riedel richtete sein Augenmerk insbesondere auf die Familien der Feuerwehrangehörigen. Ohne deren Verständnis und Unterstützung, so Riedel, wäre ein ehrenamtlicher Feuerwehrdienst nicht denkbar. Er dankte den Angehörigen dafür, dass sie immer wieder Rücksicht nehmen und bereit sind, ihre Männer und Frauen bei Tag und Nacht zum Einsatz ziehen zu lassen. Gleichzeitig erinnerte er an die vielen Kameraden, die in der Vergangenheit in schweren Zeiten die Wehr aufrechterhalten haben und heute nicht mehr unter uns sind. Ihnen gelte ein besonderer Dank und ehrendes Gedenken.
In seinen Grußworten überbrachte Matthias Voigt, stellvertredender Kreisbrandmeister im Spree-Neiße Kreis die Grüße des Landrates sowie des Kreisbrandmeisters und würdigte die Groß Kölziger Wehr als verlässlichen Partner über Jahrzehnte hinweg. In seiner Rede betonte er, dass 125 Jahre Feuerwehr nicht allein eine Zahl seien, sondern für gelebte Kameradschaft, Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und Hilfsbereitschaft stünden. Er machte deutlich, dass die Feuerwehr Groß Kölzig nicht nur eine tragende Säule im örtlichen Brandschutz darstelle, sondern auch ein Vorbild für Zusammenhalt und Engagement weit über die Gemeindegrenzen hinaus sei.
Zum Abschluss der Grußworte betonte Robert Buder, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Spree-Neiße, die besondere Bedeutung des Jubiläums. 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Groß Kölzig stünden nicht nur für eine beeindruckende Zahl, sondern vor allem für gelebte Kameradschaft, Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein. Darauf dürfe die Wehr mit Recht stolz sein, zugleich sei dieser Stolz auch ein Auftrag, diese Werte an die nächste Generation weiterzugeben. Besonders hob Buder die Bedeutung der Nachwuchsarbeit hervor: Jugendfeuerwehr und Löschküken seien das Fundament für eine starke Wehr in den kommenden Jahrzehnten. Dank sprach er nicht nur den aktiven Kameradinnen und Kameraden aus, sondern auch den Familien, die mit ihrem Verständnis und ihrer Unterstützung wesentlich zum Funktionieren der Feuerwehr beitrügen. Herausforderungen wie die Fahrzeugbeschaffung gehörten zum Alltag, seien aber auch Chancen, Strukturen weiterzuentwickeln. Abschließend gratulierte Buder im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes herzlich zum 125-jährigen Bestehen und wünschte der Wehr weiterhin viel Erfolg, starke Kameradschaft und stets eine gesunde Rückkehr von allen Einsätzen.
Ehrungen und Auszeichnungen
Im Rahmen des Festaktes wurden zahlreiche Mitglieder für ihre langjährige Treue geehrt:
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10, 20, 30 und 50 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Groß Kölzig.
Ein besonderer Höhepunkt war die Auszeichnung von Hauptbrandmeister Uwe Wonneberger mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Feuerwehrverbandes.
Diese hohe Ehrung würdigt sein jahrzehntelanges Engagement, seine Führungsstärke und seinen unermüdlichen Einsatz für die Feuerwehr Groß Kölzig, den Kreisfeuerwehrverband und die gesamte Region.
Festlicher Ausklang
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung ging der Nachmittag in ein geselliges Beisammensein auf dem Feuerwehrgelände über. Bei angeregten Gesprächen, Musik und herzlicher Atmosphäre nutzten Gäste und Kameraden die Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Den Höhepunkt des Nachmittags bildeten mehrere eindrucksvolle Vorführungen: Die Jugendfeuerwehr Groß Kölzig zeigte mit großer Begeisterung und Professionalität ihr Können und verdeutlichte eindrucksvoll, wie engagiert der Nachwuchs auf seine künftigen Aufgaben vorbereitet wird. Im Anschluss präsentierte die Höhenrettung der Werkfeuerwehr LEAG eine eindrucksvolle Demonstration ihrer speziellen Rettungstechniken, die von den Zuschauern mit großem Interesse verfolgt wurde. Ein weiterer Höhepunkt war die Vorstellung des neuen Abgaslöschfahrzeugs durch die Betriebsfeuerwehr Biomassehof Wonneberger, die das Fahrzeug erst vor kurzem in ihren Fuhrpark aufgenommen hat und nun der Öffentlichkeit stolz vorführte.
Diese Programmpunkte bereicherten den festlichen Nachmittag und gaben zugleich einen faszinierenden Einblick in die Vielseitigkeit und Modernität der heutigen Feuerwehrarbeit. Mit kulinarischen Angeboten, zahlreichen Begegnungen und einem lebendigen Miteinander klang die Jubiläumsfeier schließlich in heiterer und kameradschaftlicher Stimmung aus.
FB Berichtwesen.
Vanessa Kunz, Ortswehr Döbern
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